Kleinmembranmikrofon

KM 145

Das KM 145 war Teil der KM 100 Serie, Neumanns erstem modularen Kleinmembran-Mikrofonsystem. Das KM 140 kombiniert die Ausgangsstufe KM 100 mit der Nierenkapsel AK 45, deren eingebaute Tiefenabsenkung den Naheffekt ausgleicht.

  • Kleinmembranmikrofone mit sieben austauschbaren Kapseln
  • Transformatorlose Schaltung
  • Umfangreiches Zubehörprogramm
KM 145
KM 145

##Das Kleinmembran-Mikrofon KM 145 Das variable Kondensator-Kleinmikrofon-System kombiniert eine Reihe aktiver Mikrofonkapseln mit unterschiedlichen Richtcharakteristiken mit einer Ausgangsstufe und vielfältigem Zubehör.

Derzeit sind sieben aktive Kapseln lieferbar: diffusfeld-entzerrte Kugel, freifeldentzerrte Kugel, breite Niere, Niere, Niere mit Tiefenabsenkung, Hyperniere und Acht.

Durch die Trennung von Kapselteil und Ausgangsstufe lassen sich die Mikrofone an unterschiedlichste Aufgaben besonders gut anpassen. Ein im Fernsehbild oder auf der Bühne sichtbares Mikrofon kann somit besonders unauffällig gehalten werden. Mikrofone, die von der Decke abgehängt werden, wirken fast unsichtbar.

Alternativ kann die Ausgangsstufe aber auch direkt mit einem Kapselteil verschraubt werden. Man erhält dann ein kompaktes Kleinmikrofon.

##Aufbau

Die Mikrofone sind je nach Kapsel nur 92 bzw. 110 mm lang, haben einen Durchmesser von 22 mm und bestehen aus der Kondensatorkapsel und der Ausgangsstufe. Beide Teile können auseinandergeschraubt werden.

Das System bietet eine Reihe unterschiedlicher Kondensatorkapseln mit verschiedenen Richtcharakteristiken an, und es gibt eine Vielzahl an Zubehör, das zwischen die Kapseln und die Ausgangsstufe geschraubt werden kann. Dadurch lassen sich die Mikrofone an unterschiedlichste Aufgaben besonders leicht und gut anpassen.

Das Kapselteil kann auf Zubehör wie Kabel, Kapselverlängerungen, Stativgelenke, Tischständer, Schwanenhälse, Stereohalterungen und Abhängevorrichtungen geschraubt werden und ist dabei als Kapselteil nur ca. 35 bzw. 47 mm lang. Die Ausgangsstufe kann über ein nur 3 mm dickes Kabel bis zu 50 m vom Kapselteil abgesetzt werden.

##Akustische Eigenschaften

  • AK 20: Druckgradientenempfänger mit der Richtcharakteristik Acht, die mit nur einer Membran realisiert ist. Der Membrandurchmesser beträgt nur 16 mm. Alle Schallkomponenten wirken unmittelbar an dieser einen Membran. Dadurch ergeben sich identische Frequenzgänge und Übertragungsmaße unter 0° und 180°. Mit entsprechendem Zubehör kann die AK 20 mit anderen Kapseln bzw. Mikrofonen kombiniert und für MS-Stereoaufnahmen verwendet werden.

  • AK 30: diffusfeldentzerrter Druckempfänger mit einem im freien Schallfeld wirksamen Höhenanstieg (ca. 7 dB bei 10 kHz). Dadurch ist der Frequenzgang im diffusen Schallfeld bis 10 kHz eben.

  • AK 31: freifeldentzerrter Druckempfänger. Das Übertragungsmaß ist im freien Schallfeld bis 20 kHz eben, fällt dafür im diffusen Schallfeld oberhalb 10 kHz ab.

  • AK 40: Druckgradientenempfänger mit Richtcharakteristik Niere. Sehr gleichmäßige, zur 0°-Kurve parallele Frequenzkurven. Damit wird ein Aufnahmesektor von ±135° ohne Klangverfärbungen übertragen.

  • AK 43: Druckgradientenempfänger mit Richtcharakteristik breite Niere. Dämpfung 4 dB bei 90°, 8 dB bei 135° und 11 dB bei 180°. Zur 0°-Kurve bis 12 kHz parallele Frequenzkurven im vorderen Halbraum.

  • AK 45: Druckgradientenempfänger mit Richtcharakteristik Niere wie AK 40. Eine akustische Tiefenabsenkung im Freifeld dient der Unterdrückung von tieffrequenten Störungen (Windgeräusche, Körperschall). Durch den bei Druckgradientenmikrofonen physikalisch bedingten Nahbesprechungseffekt ergibt sich bei Besprechung aus ca. 15 cm Abstand ein ebener Frequenzgang (Sprachniere).

  • AK 50: Druckgradientenempfänger mit Richtcharakteristik Hyperniere. Dämpfung für Schall von den Seiten und von hinten jeweils 10 dB. Minimale Empfindlichkeit bei 120° Schalleinfallsrichtung.

##Elektrische Eigenschaften

Die Mikrofonschaltung des KM 100 arbeitet transformatorlos und wird mit 48 V phantomgespeist. Der sonst üblicherweise verwendete Ausgangsübertrager ist durch eine elektronische Schaltung ersetzt, die wie ein Übertrager für eine gute Unsymmetriedämpfung sorgt. Daher werden Störsignale, die auf die symmetrische Modulationsleitung einwirken, wie gewohnt unterdrückt.

Der Aufbau ist kompakt, da die gesamte Mikrofonschaltung als Baustein mit ca. 2 cm² Grundfläche in Hybridbauweise zusammengefaßt ist. Sie befindet sich jeweils im Gehäuse der Mikrofonkapsel, die damit zur aktiven Kapsel wird. Dadurch bleibt die gesamte hochwertige Mikrofonschaltung bei der Kapsel, wenn sie von der Ausgangsstufe getrennt und an einem Kabel oder auf einem Schwanenhals montiert wird.

Das hat zur Folge, daß die Verwendung des Zubehörs keinerlei Einschränkung in der Übertragungsqualität bedeutet und daß auch ein langes Kabel zwischen aktiver Kapsel und Ausgangsstufe unempfindlich gegen Störfelder ist.

##Vordämpfung

An der Ausgangsstufe befindet sich ein Schalter für eine Vordämpfung von 10 dB. Die Dämpfung wird erreicht, indem die Kapselspannung auf ein Drittel reduziert wird. Die Mikrofone können dann Pegel bis 150 dB problemlos übertragen.

##Steckverbinder

Um die Anzahl der Steckverbindungen innerhalb des KM 100-Systems zu vermindern, sind einige Zubehörteile geändert worden. Diese können jetzt direkt auf die Ausgangsstufe KM 100 geschraubt werden, ohne daß der bisher notwendige Kabeladapter KA 100 verwendet werden muß. Die entsprechend geänderten Zubehörteile, in denen der Kabeladapter jetzt integriert ist, tragen die zusätzlichen Kennbuchstaben KA, z.B. LC 3 heißt neu LC 3 KA. Ein separater, verbesserter Kabeladapter KA 100 für bereits vorhandenes Zubehör ist aber ebenfalls lieferbar.

Die Ausgangsstufe KM 100 besitzt einen 3-poligen XLR-Steckverbinder.

##Schallbeugungskugel SBK 130 A

Die Schallbeugungskugel SBK 130A kann auf die Druckempfänger KM 130 oder KM 131 gesteckt werden, so daß jeweils die Membran einen Teil der Kugeloberfläche bildet. Damit wird bei diesen Mikrofonen der Frequenzbereich zwischen 2 kHz und 10 kHz für Schalleinfall aus dem vorderen Halbraum um maximal 2,5 dB angehoben, während Schallanteile aus dem hinteren Halbraum ab etwa 5 kHz um maximal 2,5 dB abgesenkt werden.

Durch die Schallbeugungskugel erhält das Druckmikrofon KM 130/KM 131 einen früheren und sanfteren Druckanstieg im mittleren und oberen Frequenzbereich. Die Bündelung im oberen Frequenzbereich nimmt ähnlich einem Druckgradientenempfänger zu, wobei das Mikrofon als Druckempfänger aber ein bis zu tiefsten Frequenzen lineares Übertragungsmaß liefert.

Die stärkere Bündelung erlaubt einen größeren Aufnahmeabstand und macht das KM 130/KM 131 besonders geeignet als Stereo-Hauptmikrofon in A-B-Anordnung.

##Stereoaufnahmen

Mit dem Adapterkabel AC 30 können zwei aktive Kapseln, AK 20 und z.B. AK 40 als MS-Stereokombination oder z.B. 2x AK 40 als XY-Stereokombination direkt an den batterie- oder P 48 betriebenen Matrixverstärker MTX 191 (A) angeschlossen werden. Das wahlweise XY- oder MS-Signal liegt dann am 5-poligen XLR-Ausgang des MTX 191 (A) an, und der Aufnahmewinkel kann elektrisch fernumgeschaltet werden. Die Ausgangsstufen KM 100 werden dabei nicht benötigt.

##Stereo-Sets

Die Nieren- und Hypernierenmikrofone sind auch als komplette Stereo-Sets SKM 140 und SKM 150 in einer attraktiven Holzbox erhältlich.

Ein weiteres Stereo-Set SKM 100-MS für MS-Stereophonie steht mit den Mikrofonen KM 120 und KM 140 zur Verfügung.

Durchmesser 22 mm
Länge 92 mm
Gewicht 80 g
Stromaufnahme (P48, IEC 61938) 2 mA
Richtcharakteristik Niere mit Hochpass
Übertragungsbereich 20 Hz ... 20 kHz
Erforderlicher Steckverbinder XLR 3 F
Nennimpedanz 50 Ohm
Stromversorgung (P48, IEC 61938) 48 V ± 4 V
Akustische Arbeitsweise Druckgradientenempfänger
Maximale Ausgangsspannung 10 dBu
Nennlastimpedanz 1000 Ohm
Ersatzgeräuschpegel, CCIR 26 dB
Grenzschalldruckpegel für k < 0.5% 138 dB
Ersatzgeräuschpegel, A-bewertet 17 dB-A
Feldübertragungsfaktor bei 1 kHz an 1 kOhm 14 mv/Pa
Grenzschalldruckpegel für k < 0.5% mit Vordämpfung 148 dB
Geräuschpegelabstand, CCIR (rel. 94 dB SPL) 68 dB
Geräuschpegelabstand, A-bewertet (rel. 94 dB SPL) 77 dB
Geräuschpegelabstand, CCIR (rel. 94 dB SPL) 68 dB

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